GESCHÜRTE ÄNGSTE UND „DER GROSSE KNALL“

Eine Katastrophenstimmung und Verunsicherung machen sich breit. Worauf werden die Menschen vorbereitet?

Für die Ukraine sollen nun „noch mehr Waffen” beschafft werden. Geht es nach dem „Weimarer Dreieck“, ist sogar „weitreichende Raketenartillerie” notwendig. Wladimir Klitschko sagte neulich sogar: „Wir brauchen nicht nur F-16 und Taurus! Wir brauchen mehr!” Inzwischen hat die EU die Finanzierung neuer Waffenlieferungen für die Ukraine beschlossen. Mindestens fünf Milliarden Euro werden bereitgestellt. Der französische Präsident will auch die Entsendung westlicher Soldaten nicht mehr ausschließen.

Das Risiko eines großen Krieges steigt, zumal da man auch der Ukraine nicht trauen darf. Durch den geförderten Nationalismus ist es dort sehr leicht, Hass gegen den östlichen Nachbarn zu schüren. Die Ukraine könnte Russland direkt angreifen, um die westliche Seite unter Zugzwang zu setzen. Das dürfte allen Beteiligten bewusst sein. Was passiert hier gerade?

Wie immer hat das eine nichts mit dem anderen zu tun: Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger, FDP, möchte die Gesellschaft insgesamt gut auf Krisen vorbereitet wissen. Es könnte eine neue Pandemie kommen, eine Naturkatastrophe oder sogar ein Krieg. Die Schulen sieht sie in der Pflicht, junge Menschen auf den Kriegsfall vorzubereiten. Gleichzeitig will Karl Lauterbach das deutsche Gesundheitswesen nicht nur für Pandemien, sondern „auch für große Katastrophen und eventuelle militärische Konflikte besser aufstellen”.

So liest man es unter anderem in den Funke-Zeitungen, Focus, Berliner Zeitung und der Neuen Osnabrücker Zeitung. Die nächste Katastrophe scheint also gewiss. Wenn es keinen Krieg gibt, dann sicher eine Pandemie, eine Naturkatastrophe mit Klimakollaps, oder die Nahrungsmittel werden knapp. Nicht umsonst gab es am 10. September 2020 einen ersten deutschlandweiten Probealarm, dem weitere folgten. Das Konzept heißt: „Unser Land gegen Krisen und Klimafolgen wappnen – Neustart im Bevölkerungsschutz“. Gewarnt werden könnte vor Krankheitserregern, Waffengewalt und Angriffen, Ausfall der Versorgung, Radioaktivität, Feuer, Energieausfall, Unfälle in Chemiebetrieben, Naturgefahren und Unwetter sowie Störungen des Verkehrs.

So werden Menschen verunsichert, wenn die Möglichkeit vieler Unbilden in den Raum gestellt werden, sie aber nicht wissen, um welches drohende Unheil es sich genau handelt. Das erzeugt Ängste, die sich zunächst als eine Art Starre manifestieren, aber durch ein schockierendes Ereignis, den sprichwörtlichen „großen Knall“ in jede beliebige Richtung leiten lassen. Ein derartiger Ablauf, welcher in frenetische Zustimmung für einen Kampf mündet, einen Kampf, den viele vorher abgelehnt hätten, wäre nicht überraschend.

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