KINDER UND JUGENDLICHE ÜBER DIE GESTALTUNG DER STADT

Zu sehen ist die zweite Kinder- und Jugendkonferenz im Clubzentrum Comma. (Bild: Stadtverwaltung/Frances Schlesier)

Auf Grundlage der Ergebnisse der ersten Kinder- und Jugendkonferenz der Stadt Gera im vergangenen Jahr wurde am 3. November 2023 das Thema „Freiräume“ bei der zweiten Kinder- und Jugendkonferenz im Clubzentrum Comma aufgegriffen. Ziel der Veranstaltung unter der Federführung der Kinder- und Jugendbeauftragten Ingrid Wiesner-Eifrig war es, eine konkrete Vorstellung davon zu bekommen, was genau junge Menschen in Gera unter Freiräumen verstehen. Wiesner-Eifrig fasst zusammen:

„Für uns Erwachsene sind Freiräume etwas ganz anderes als für Jugendliche. Aus diesem Grund war es uns wichtig, dieses Thema als eines der ersten zu bearbeiten und mit den Kindern gemeinsam Kriterien und Anforderungen zu erarbeiten, die junge Geraer an Freiplätze stellen.“

Für Geras Dezernentin für Jugend und Soziales ist eines sicher:

„Junge Menschen in Gera haben etwas zu sagen und ganz viele Ideen für ihre Stadt. Dies muss gehört werden. Was unsere Jugendlichen uns ins Pflichtenheft schreiben, ist die Zukunft der Stadt. Das ist Stadtentwicklung in Reinform, denn diese Generation hat schon jetzt genaue Vorstellungen, was sie lebens- und liebenswert findet. Das muss unser aller roter Faden sein, in der Stadtverwaltung, in der Politik und auch im Ehrenamt.“

Erste Ergebnisse zeigen, dass Freiräume vor allem als Orte zum Loslassen und Austoben definiert werden. Vorschläge sind dabei unter anderem ein Indoorspielplatz mit Boxsäcken, der Wunsch nach der Erweiterung von Sport- und Aufenthaltsplätzen ohne Einschränkung durch Öffnungszeiten sowie ein Fußballplatz im Hofwiesenpark. Weiterhin werden derzeit das Kino sowie Chill-Out-Plätze für größere Gruppen vermisst. Dabei war den Befragten wichtig, das Thema Sicherheit und Infrastruktur mit zu diskutieren. So wurde eine Verbesserung der Bus- und Bahnzeiten, der Beleuchtung in Parks und der Ausschilderung der Freiräume in den Workshops definiert.

Ein Blick auf den Tag gibt Aufschluss über die Methoden: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden nach Interessenslage in verschiedene Gruppen eingeteilt und bearbeiteten das Thema in verschiedenen Mitmachkursen. Dabei sollten alle Kreativgruppen gestalterische Methoden das Schöpfungspotenzial und den Ideenreichtum der jungen Menschen wecken. Es durfte gebaut, gestaltet und gespielt werden – und ganz wichtig: Darüber gesprochen werden, was gefällt und was nicht.

So gab es unter anderem einen Thementisch unter dem Motto „Traumstadt“ mit der Beschreibung: „Was braucht ihr, um zusammenzukommen und den öffentlichen Raum gemeinsam zu nutzen? Plant diesen Ort ganz kreativ aus der Vogelperspektive.“ Ebenso konnten aus Ton und Lego an unterschiedlichen Kreativorten direkt die Traumplätze gestaltet werden. Besonders beliebt war auch der Theaterworkshop. Geras Kinder- und Jugendbeauftragte resümiert:

„Bei diesem haben uns die Kinder und Jugendlichen unmittelbar und ganz offen gezeigt, was für sie ein Freiplatz ausmacht und was sie dort wirklich machen möchten. Es ist natürlich ein Unterschied, ob es Wünsche nach Relaxing-Areas gibt oder eher nach Plätzen für Freizeitsport.“

Eine intensive Auswertung wird laut Wiesner-Eifrig folgen und dem Stadtrat als Information vorgelegt.

Die Kinder- und Jugendkonferenz ist nur eines von vielen Beteiligungsformaten für diese Zielgruppe. Die Chance mitzugestalten, wird unter anderem auch in der Kinder- und Jugendsprechstunde, in Kinder- und Jugendbeteiligungsgremien der Stadt und der Stadtteile sowie im Zukunftsausschuss geboten.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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