GERAER MUSIKBIBLIOTHEK IM WANDEL

Die alte Musikbibliothek befand sich in der Goethestraße 1 A. Stephanie Malsch, zuständig für den Bereich Musikbibliothek, spielt selbst Cello und Klavier und hofft, dass die eine oder andere Note in musikalische Hände abgegeben werden kann. (Bild: Stadtverwaltung)

Vom 16. bis 28. Oktober 2023 findet in der Bibliothek am Puschkinplatz ein großer Noten-Flohmarkt statt.

Alle, die aktiv musizieren, künftig Musik machen wollen oder andere musikalisch anleiten, sind ab 16. Oktober zwei Wochen lang eingeladen, in der Bibliothek am Puschkinplatz zu den Öffnungszeiten einen großen Noten-Flohmarkt zu besuchen. Angeboten wird eine Vielzahl an Notenliteratur aller Genres und Stilrichtungen gegen eine Spende an den Bibliothekförderverein.

Hintergrund sind die Veränderungen in einer zunehmend digital geprägten Gesellschaft, welche auch für die Geraer Musikbibliothek nicht ohne Folgen bleiben. Das Internet mit Suchmaschinen, Streaming-Diensten und Möglichkeiten des Downloads bietet Interessierten Musik, Musikliteratur und Noten kostenfrei oder gegen (geringes) Entgelt unabhängig von Ort, Tag und Uhrzeit. Im Gegenzug sinken die Ausleihzahlen in der Musikbibliothek.

Was aber tun mit Musik-CD, Büchern und Noten, die nur wenig genutzt und ausgeliehen werden? Ein Teil des CD-Bestandes ist bereits ins Magazin umgezogen. Musiker- und Bandbiografien sind seit Frühjahr im Bereich der Sachliteratur vereint mit anderen Biografien zu finden. Die Musikliteratur und der umfangreiche Notenbestand wurden noch einmal gesichtet, selten oder nicht mehr entliehene bzw. mehrfach vorhandene Exemplare wurden ausgesondert. Nicht betroffen davon ist die Notenbibliothek der Geraer Musikschule „Heinrich Schütz“, die seit Januar 2017 am Puschkinplatz untergebracht ist.

Und wie geht es nun weiter? Der Schwerpunkt im Notenbestand liegt künftig auf Literatur zum Erlernen von Instrumenten. Angeboten werden aber auch weiterhin Spielliteratur und Standardliteratur für Anfänger, Fortgeschrittene und Berufsmusiker, Noten für Sänger und Chöre sowie Songbooks aus dem Bereich der Popularmusik.

Im Zuge der kontinuierlichen Weiterentwicklung und Anpassung an die Bedürfnisse der Bibliotheksgäste sind weitere räumliche Veränderungen im gemeinsam genutzten Bereich Musik- und Kinderbibliothek geplant. Um den Raum optimal zu gestalten und eine ansprechende Atmosphäre zu schaffen, wird die Musikabteilung verkleinert. Im Gegenzug erhält der Kinderbereich mehr Platz. Diese Entscheidung resultiert vor allem aus einer gestiegenen Nachfrage nach Kindermedien. Bei den Jüngeren beliebte Manga- und Comicreihen können dann besser präsentiert werden. Eine gemütliche Sitzecke wird zum Verweilen und Schmökern einladen.

Historischer Rückblick

Geras Musikbibliothek eröffnete im März 1967. Zwar gab es bereits 1926, sechs Jahre nach Gründung der Freien öffentlichen Landesbücherei Gera, eine kleine Abteilung Musikliteratur mit einem Bestand von 250 Bänden, aber die Musikbibliothek mit einem erweiterten Bestand an Musikliteratur, Noten und Schallplatten wurde erst über vierzig Jahre später eröffnet. Zuerst war diese nur an drei Wochentagen zu nutzen und Schallplatten konnten nur abgehört, aber nicht entliehen werden. Erst 1970 begann die Schallplattenausleihe. Bald darauf wurden Musikkassetten in die Ausleihe einbezogen, nach 1990 dann CD und später DVD. Bis Mitte der 1980er Jahre war die Musikbibliothek in der Villa Goethestraße 1 A zu finden. Seit der Erweiterung und Umgestaltung der Bibliothek am Puschkinplatz im Jahr 1986 präsentiert sie sich dort in einem Bereich gemeinsam mit der Kinderbibliothek. Zum 50-jährigen Jubiläum 2017 verfügte die Musikbibliothek über einen Bestand von zirka 26’000 Medien, davon 10’000 CD und 340 Musik-DVDs, 8500 Notenbände, 1900 Bände Musikliteratur und 4700 Schallplatten.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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